Als in den Fenstern der Häuser die Weihnachtsdekoration am sogenannten Heiligen Abend vor sich hinleuchtete und -blinkte gab es ein Haus, bei dem nur ein schummriges Licht aus einem der Kellerfenster zu sehen war. Den grössten Teil diesen Tages verbrachte ich in meinem Labor hinter diesem Fenster und entwickelte die Filme, die ich in den letzten Tagen mit meiner Großformatkamera und meiner Mittelformatkamera belichtet hatte.
Die Weihnachtstage sind für viele ja etwas anstrengend. Man wird melancholisch bis depressiv, denkt über sich und das Leben nach, stellt alles in Frage und wenn man einigermassen intelligent ist versucht man etwas an den Stellschrauben seines Lebens zu drehen. Man versucht sich neu auszurichten und zu beschliessen was bleiben kann, was man in Zukunft anders macht, was man dringend abstellen muss und was man neu beginnen will.
Ich hatte mir vorgenommen in den Tagen von Weihnachten bis Silvester lieber nicht zu viel nachzudenken und mich in philosophischen Gedanken und psychologischen Schlammlöchern zu suhlen, sondern mich lieber mit meiner Fotografie zu beschäftigen. Ich wollte Dinge machen, die ich bisher noch nicht getan habe. Neues lernen. Wenn nötig scheitern. Das gehört zum Lernen nun einmal dazu.
Mein Weg führte so in einen Gartenmarkt. Ich habe einige Pflanzen gekauft, bei denen ich es durchaus reizvoll fand sie zu fotografieren. Eine Orchidee klar. Eine Amaryllis weil sie so grosse prächtige Blüten und so prominente Fruchtknoten hat welche man schön inszenieren kann. Eine Calla weil ich bei den mehreren Blüten schön mit der Schärfe werde spielen können. Eine Anthurie, oder Flamingoblume wie man sie wohl eher kennt, weil die Blüten schon etwas unanständig aussehen und ich sie lustig finde. Eine Echeveria weil ich diese sehr grafisch werde abbilden können.

Zuhause angekommen hatte ich die Planung eigentlich in meinem Kopf schon komplett durchgeführt. Pflanzen werden meist im ganzen, also von der oberen Spitze der Pflanze bis zur unteren Kante des Topfes abgebildet, oben und unten dann noch etwas Raum. Das mag zwar nett aussehen, aber ich wollte es ja etwas anders machen. Ich wollte auch hier wieder einmal meinen eigenen Weg gehen. Also war der Plan die Pflanze fotografisch anzuschneiden. Den Topf möglichst wegzulassen. Eventuell nur die Blüte zu fotografieren.
Schnell gefiel mir die Idee die Möglichkeit zu haben möglichst grosse Drucke von den Fotos machen zu können. Mit Fotos aus meinen Digitalkameras könnte ich schon ordentliche Größen produzieren, aber das war mir zu einfach und zu simpel. Ausserdem wollte ich es RICHTIG GROSS!
Mit meiner analogen Mittelformatkamera kann ich theoretisch Scans machen, die ausreichen um eine ganze Wand mit dem Print zu tapezieren. Schön. Das mache ich.
Seit einiger Zeit habe ich aber auch eine Großformatkamera. Bisher habe ich mit dieser eigentlich nur meine Panoramen fotografiert. Da ist dann das Negativ sechs mal siebzehn Zentimeter gross. Aus der Erfahrung mit diesen Negativen wusste ich, wenn ich wirklich komplett größenwahnsinnig werden sollte kann ich mit diesen Fotos eine komplette Hauswand tapezieren. Also keine von so einem stinknormalen Einfamilienhaus. Eher eine von der Größe eines Hochhauses!
Bisher hatte ich aber noch keine Fotos in dem eigentlichen Format meiner Grossformatkamera erstellt. Vier mal fünf Zoll. Rund zehn mal zwölf Zentimeter. Das ist wirklich gross! So grosse Fotos gibt es mit keiner digitalen Kamera. Noch dazu bietet die Grossformatkamera ja die Möglichkeiten das Objektiv sowohl in der Höhe zu verschieben als auch es nach oben, unten, links und rechts zu kippen. So könnte ich so einige Spielereien ausprobieren. Leider hatte ich bisher noch nicht die Überwindung so grossen Film zu benutzen. Jedes einzelne Foto kostet mehrere Euro und die Entwicklung ist auch etwas anders als bei meinem so geliebten Mittelformatfilm. Ausserdem wollte ich ja Farbfotos machen. Also noch etwas an das ich mich bisher noch nicht gewagt hatte.
Da ich mir schon länger vorgenommen habe Farbfilme selbst entwickeln zu können hatte ich mir vor ein paar Wochen die dafür notwendigen Chemikalien besorgt. Filme für meine Grossformatkamera lagen auch schon ein paar Wochen in meinem Kühlschrank. Weihnachten war somit die perfekte Zeit alle Ausreden über Bord zu werfen und das ganze einfach spielerisch und ohne all zu grosse Erwartungshaltung anzugehen. Natürlich will ich immer möglichst gute Fotos produzieren, aber wenn das ganze nichts wird verschwünde es eben in den Untiefen meines Archives.
In der freien Zeit vor Weihnachten habe ich also Fotos von den Pflanzen gemacht und kam so auf einige Mittelformatfilme und einige Blätter Grossformatfilm. Die Arbeit mit dem Grossformatfilm war überraschend einfach. Durch die Grösse sind die Blätter sowohl in die Filmkassetten als auch später in die Entwicklerdosen recht einfach einzulegen. Das ganze natürlich mit einer gewissen Fingerfertigkeit in der Dunkelheit des Dunkelsacks. Das Entwickeln ist dem des Entwickeln von Schwarzweiss-Film gar nicht so unähnlich. Man muss halt 38 Grad Wassertemperatur einhalten und gefühlt drölzig mal etwas hin- und herschütten. Schon beim Betrachten der noch feuchten Negative wird man aber für die Bemühungen belohnt. Diese Negative sind an sich schon grösser als viele Fotos, die ich noch aus früheren Zeiten von meinen Eltern bekommen habe!
Das Scannen und das digitale Entstauben sind mehr oder weniger Fleissarbeit. Allerdings haben mich die Ergebnisse schon sehr beeindruckt. Die finalen Bilddateien sind so gross, man kann sich bequem ein Foto einer Blüte auf gigantische Ausmasse vergrössern und diese dann ganz anders erleben als man es sonst gewohnt ist! Durch die Art wie ich die Fotos erstellt habe bekommen sie auch noch einen dreidimensionalen Effekt. Man bekommt das Gefühl quasi in die Pflanze hineingehen zu können!

Einigen wenigen Vertrauten habe ich schon vorab ein paar der Fotos auf das Smartphone geschickt. Selbst auf diesen kleinen Displays haben die Fotos eine verblüffende Wirkung. Besagte Vertraute waren begeistert und äusserten wenn es diese Fotos als Drucke gäbe würden sie glatt das eine oder andere bestellen.
Sie rannten da bei mir natürlich offene Türen ein. Ich finde es schade wenn Fotos nur auf Festplatten vor sich hin gammeln. Noch schlimmer ist es wenn sie in Timelines von Facebook, Instagram und co nur für Bruchteile von Sekunden angesehen werden, so sie denn überhaupt von den Diensten noch in deren „intelligenten“ Streams angezeigt werden. Fotos entfalten ihre Wirkung am besten als Druck! So ein richtig gutes Foto in einer ansprechenden Größe und in toller Qualität an die Wand gehängt ist einfach unerreicht. Man kann es immer wieder anschauen. Es immer wieder von neuem betrachten. Es von immer anderen Perspektiven sehen.
JETZT war der richtige Zeitpunkt Fotos von mir auch als Drucke anzubieten! Aus diversen Gründen wie Aufwand und Reichweite habe ich mich vorerst gegen einen eigenen Shop in dem es nur meine Werke und eventuell die befreundeter Künstler und Fotografen zu kaufen gibt entschieden und mir einen Shop auf der Handelsplattform Etsy angelegt. Dort finden mich über die Suchbegriffe auch Leute die mich vielleicht noch nicht kennen und es handelt sich bei Etsy um ein erprobtes und funktionierendes System inklusive Bezahlmöglichkeiten und allem was dazugehört. Sollte ich natürlich einen unerwartet grossen Zuspruch erfahren schliesse ich auch einen eigenen Shop nicht aus. Vielleicht ja sogar in Zusammenarbeit mit befreundeten Künstlern.
Man kann jetzt also meine Werke zu sich nach hause holen und in Top-Qualität an die Wand hängen. Das Angebot werde ich immer wieder etwas anpassen und ändern. Momentan gibt es die Themengebiete „Urbanes“, „Blüten und Pflanzen“ und „Bäume und Wald“. Fotografiert ist alles analog mit Mittelformat- und Grossformatkameras. Entwickelt habe ich die Filme selbst.
Die Galerien findet man im Menü dieser Internetseite unter dem Punkt „KUNST-DRUCKE KAUFEN„.
Kaufen kann man ausser per Etsy natürlich auch weiterhin bei mir direkt. Dazu braucht es nur eine freundliche eMail mit den Wünschen an:
Der Link zu meinem Etsy-Shop ist:
https://www.etsy.com/de/shop/ROFOPHO
