Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich beschlossen die Küche in meinem Anwesen 😉 zu modernisieren. Es war wirklich dringend nötig. Schnell war geklärt wie sie in Zukunft aussehen sollte und wer die Arbeiten durchführen würde. Da ich aber gewissermassen meine persönliche Note einbringen wollte hatte ich die Idee meine Leidenschaft Fotografie auch in der Küche zu zeigen.
Ich fotografiere in persönlichen Projekten gern das eine oder andere Panorama. So kam das eine zu dem anderen und ich hatte die Idee eines dieser speziellen Fotos als Rückwand in der Küche einzuplanen. Dazu bin ich einfach mal nachts auf den Petersberg in Erfurt gestiegen und habe bei Sonnenaufgang den Domplatz mit dem Dom und der Severikirche fotografiert. Beim Ausrechnen der Masse konnte ich glücklicherweise feststellen, das Panorama passt glücklicherweise von den Proportionen perfekt in meine Küche – es musste 2,85 Meter breit und etwa 60 cm hoch sein.
Da stand ich dann aber vor der nächsten Entscheidung. Wie bringe ich nun das Bild an die Wand? Einfach als Poster aufkleben schloss ich von vornherein aus. Es sollte ja edel und hochwertig wirken! Als Folie auf eine Aluplatte kleben wäre nicht pflegeleicht genug gewesen. In einer Küche muss man ja nun schon mal feucht durchwischen können. Von meinem Fotodienstleister des geringsten Misstrauens eine Aludibondplatte bedrucken lassen ging auch nicht. Die Masse waren zu gross und so richtig sicher ob man die Folie auf Dauer nicht beim Reinigen beschädigt war ich auch nicht.
Bei meiner Internetrecherche nach Küchenspiegeln kam mir dann die zündende Idee. Eine von hinten bedruckte Glasplatte muss her! Die sieht super aus und man kann sie auch problemlos säubern.
Eine normale Glasplatte war mir aber zu langweilig. Ausserdem sah meine Küchenplanung vom möglichst nie das grosse Deckenlicht einschalten zu müssen, sondern überall punktuell Lampen zu nutzen. Mehrere kleine Beleuchtungen dort wo man sie braucht empfinde ich eben als angenehmer als so ein grosses Ding an der Decke. Also musste der Küchenspiegel beleuchtet werden. Mein Panorama vom Sonnenaufgang über dem Domplatz von Erfurt sollte leuchten!
Wieder begab ich mich in die Tiefen des Internets. Ich habe alles von „So etwas geht nicht!“ bis „Machen wir Ihnen! Kostet aber richtig viel Geld!“ von den Firmen, die ich angeschrieben habe, als Antwort bekommen.
Parallel dazu hat mich das natürlich nicht losgelassen. Wenn das Firmen entweder gar nicht oder nur zu unanständig hohen Preisen anbieten können gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich begrabe die Idee oder ich finde eine Möglichkeit das selbst zu bauen.
„Das bekommst Du doch nie selbst hin!“ habe ich mir von so einigen Bekannten als auch von Firmen anhören müssen. Das hat bei mir dann aber zur Auswirkung, dann denke ich „JETZT ERST RECHT! Jetzt will ich es wissen und ziehe das durch! Herausforderung angenommen!“
Eine Möglichkeit das Motiv auf eine Platte aus Sicherheitsglas aufkleben zu lassen hatte ich schnell gefunden. Eine Firma würde mir eine Spezialanfertigung bauen können. Jetzt brauchte ich also noch die Beleuchtung. Nach Analyse von Leuchtkraft und Lebensdauer der verschiedenen Leuchtmittel blieben nur noch LED-Streifen, welche ich quasi um das Panorama legen würde, übrig.
Wie sollte ich aber die LED-Streifen nun befestigen und wie sollte ich die Stromversorgung und das Ein- und Ausschalten bewerkstelligen? Die Stromversorgung wollte ich in einen der Hängeschränke verlegen. Ein Kabel in den Hängeschrank zu verlegen sollte nicht das Problem sein.
Jetzt also noch eine Lösung finden um die LED-Streifen anzubringen. Da die Dunstabzugshaube ein gutes Stück höher hängen würde ergab sich, der Spiegel würde eine L-Form haben und die Realisation noch zusätzlich erschweren.
Viele Ideen habe ich entwickelt und dann wieder verworfen. Am Ende hat sich herauskristallisiert, ich werde Aluminiumprofile passend zuschneiden, an die Glasplatte kleben und die LEDs dann in den Profilen befestigen müssen. Es ist übrigens gar nicht so einfach Alu-Profile in 3 Metern Länge zu bekommen!
Nach einigen grösseren und kleineren Stolpersteinen, die ich aus dem Weg räumen musste, habe ich also wie man an den Fotos erkennen kann das wahr gemacht, was andere für nicht möglich gehalten haben. Ich finde es sieht grossartig aus.



