„Was wollen Sie hier?“
Während ich hinter der geöffneten Heckklappe meines Wagens stehe und konzentriert meine Ausrüstung vorbereite ist hinter mir langsam ein Van angekommen und mit einem leisen Surren wurde das Fenster der Fahrertür heruntergefahren. Mit einem versucht strengen Blick mustert mich der Polizist und wartet auf meine Antwort.
„Ich bin Fotograf und will am Glockenturm fotografieren, bei Sonnenaufgang.“ erwidere ich ihm am 04. Juni 2015 gegen 3:45 Uhr. „Das darf man doch, oder ist das verboten?“
Leicht irritiert schaut der Polizist in mein Gesicht. Man kann ihm ablesen, er hält mich für etwas sonderbar, um nicht zu schreiben „gestört“. Wer geht schon in einer dunklen Nacht auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers auf Wanderung um Fotografien der Aussicht auf einige thüringer Ortschaften zu erstellen?
„Geben Sie mir erstmal Ihren Ausweis! Wir nehmen erstmal Ihre Daten auf um sicherzugehen.“
Ruhig hole ich meinen Personalausweis aus meiner Geldbörse und reiche ihn dem Beamten. Während dieser also meine Daten aufnimmt krame ich noch eine meiner Visitenkarten hervor und gebe sie ihm. Er mustert sie kurz und scheint festzustellen, das ROFOPHO und mein Name stimmen mit den Aufdrucken auf meinem Hoodie überein. Langsam aber sicher scheint er mir Glauben zu schenken. Um letzte Zweifel zu beseitigen fragt er noch „Und Sie wollen sicher nicht in den Steinbruch und sich dort bedienen?“
Er scheint meine leicht hochgezogene Augenbraue zu bemerken. Nachdem er meine Visitenkarte an seinen Kollegen weitergegeben hat schreibt er weiter die Daten meines Ausweises in sein Notizbuch. Währenddessen frage ich seinen Kollegen
„Sind Sie zufällig hier?“
„Ja. Wir machen eine Kontrollfahrt weil sich in letzter Zeit nachts öfters welche im Steinbruch bedienen wollten. Da haben wir sie aus Zufall gesehen.“
Endlich sind meine persönlichen Informationen alle aufgenommen. „Hier ist Ihr Ausweis zurück. Dann noch viel Spass beim Fotografieren!“
Wortlos stecke ich das Dokument in meine Geldbörse zurück und packe diese weg. Während ich mich umdrehe spüre ich noch die prüfenden Blicke der Polizisten. Sie sehen wie ich meinen Rucksack aufsetze und meine Stativ nehme. Offensichtlich bin ich wirklich ein Fotograf. Ich höre wie die Fahrertür des Vans zugeworfen wird und die Beamten fahren vom Parkplatz und verschwinden in der Nacht.
Voll ausgerüstet schliesse ich mein Auto ab und wandere zu dem Punkt, den ich vor einigen Wochen für mein Vorhaben für geeignet recherchiert habe.
Herausgekommen sind 12 Panoramen. Hier ist eines davon.

Man sieht die Orte Daasdorf, Gaberndorf, Hopfgarten, Weimar, Ulla, Utzberg, Sohnstedt, Bechstedtstraß, Isseroda, Obergrunstedt und Nohra.
Wie immer ist die nur eine kleine Version des Bildes mit einer geringen Auflösung. Hochaufgelöste Versionen in höchster Qualität können über mich bestellt werden. Für nähere Informationen nehmt bitte einfach Kontakt zu mir auf!